Die Maria Montessori Schule in Hausen hat zusammen mit der Akademie Schloss Solitude schon einige Workshops angeboten. Zu Beginn wurde die Zusammenarbeit von der Bosch-Stiftung gefördert, inzwischen teilen sich Schule und Akademie die Kosten.

Das Foyer der Maria Montessori Grundschule in Hausen hatte sich kürzlich in einen Filmsaal verwandelt. Geboten wurden im „Schulkino“ gleich mehrere Filmsequenzen, die die Zuschauer zu regelrechten Lachsalven animierten. Gedreht hatten die Sequenzen die Schüler der Klasse 4b zusammen mit der Künstlerin Hiroko Tanahashi und ihrer Klassenlehrerin Gesine Auerswald. In Dreier- oder Vierergruppen hatten sich die Schüler der Aufgabe gestellt, ein Drehbuch für eine Reise in den Weltraum zu verfassen, Dort sollten die Reisenden dann auf Monster treffen und zurück auf die Erde fliehen. Die Aufgabe lösten alle Gruppen mit Fantasie und Witz, was vom Publikum mit viel Beifall belohnt wurde. Dass die Schüler bei der Arbeit großen Spaß hatten, war in allen Filmen deutlich zu sehen.

Zu der Vorführung im Foyer konnte Schulleiterin Angelika Müller-Zastrau neben der Künstlerin und den jungen Filmemachern auch zahlreiche Eltern, Geschwister und Freunde begrüßen. In dem mehrtägigen Workshop mit Hiroko Tanahashi sei sehr intensiv gearbeitet worden. Unter anderem habe sich das Foyer in ein Filmset verwandelt. Dabei seien zahlreiche Szenen mit einem sogenannten Green Screen gedreht worden.

Die Green Screen-Technologie bildet die Basis für einen Effekt, der oft sowohl in aktuellen Filmen als auch im Fernsehen, etwa bei der Wettervorhersage, zu sehen ist. Die Idee dahinter ist einfach. Wenn ein Video vor einem einfarbigen Hintergrund (oft wird Grün benutzt deshalb Green Screen) aufgenommen wird, kann diese Hintergrundfarbe im Videobearbeitungsprogramm transparent gemacht und durch einen anderen Videoclip, eine Grafik oder ein Standbild ausgetauscht werden. Mithilfe der Green Screen-Technik können also beliebige Dinge oder Personen in jede Aufnahme gesetzt werden. Genau mit dieser Technik werde auch in den Harry Potter oder Star Wars Filmen gearbeitet, erfuhren die Schüler.

In der Green Screen-Technik zu drehen, sei für die Schüler recht anstrengend gewesen, erläuterte Tanahashi. Sie hatten die Aufgabe, sich auf dem Boden liegend so zu bewegen als würden sie fliegen. Diese Aufgabe haben alle mit Bravour gemeistert, wie im Film später zu sehen war. Für die Rückreise auf die Erde, die alle Hexen gleich auf einem Besen antraten hatte sich jede Gruppe etwas Besonderes einfallen lassen. Manche ritten gemeinsam über die Wolken, andere wiederum mussten einen ihren Kameraden, der vom Besen gefallen war, retten und wieder andere drehten sogar einen Looping.

Darüber hinaus lernten sie weitere Trickfilmtechniken kennen. Etwa wie man mit rund 500 Einzelfotos und Reiskörnern Namenschriftzüge erscheinen und wieder verschwinden lassen kann oder wie man mit derselben Technik geknetete Fantasiefiguren in bewegliche Monster verwandelt.

Zum Auftakt der Filmvorführung präsentierte Tanahashi den interessierten Zuschauern eine Reihe von Bildern, die während des mehrtägigen Workshops entstanden sind. Zu sehen waren ausschließlich hoch konzentrierte Kinder, die mit großem Eifer bei der Arbeit waren. „Die Kinder waren wirklich sehr fleißig“, lobte die Künstlerin.

Lob für Tanahashi gab es von Klassenlehrerin Gesine Auerswald. Die Künstlerin habe die Arbeit der Schüler kritisch reflektiert, aber immer auch lobende Worte gefunden. Es sei sehr spannend gewesen die Entstehung des Films mitzuerleben, so Auerswald weiter. Der Workshop sei für sie und auch für die Schüler eine tolle Zeit gewesen.

Sie freue sich sehr, dass die Zusammenarbeit mit der Akademie fortgesetzt werden könne, erklärte Schulleiterin Müller-Zastrau. Akademieleiter Jean Baptiste Joly und ihr sei es wichtig gewesen, die Zusammenarbeit fortzusetzen. Deshalb habe man sich darauf verständigt, das Honorar aufzuteilen. Für die Kinder seien die Workshops immer eine tolle Sache bei denen ganz nebenbei auch die soziale Kompetenz gestärkt werde. Für die Akademie sei die Zusammenarbeit eine schöne Sache, weil es immer wieder Künstler gebe, die Interesse an Projekten mit Kindern bekunden.

Zeitungsartikel als PDF

Zeitung: In und um Weilimdorf / Text+Fotos: Tommasi

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