Liebe Schulkinder, liebe Eltern,
heute war ein lehrreicher Tag und das kam so…
Als geübter Schulhund kenne ich mich nicht nur mit kleinen und großen Menschen, sondern auch mit anderen Tieren gut aus. Ich kenne lustige Ferkel – mit denen man Späße machen kann, Schafe – denen man nicht ansieht wo vorne und hinten ist, Esel – die neugierig schauen, Ziegen – die gefährliche Hörner besitzen oder Pferde – die ungenießbare (Pferde-)Äpfel produzieren.

Aber vor den Osterferien lief so komisches Federvieh im Schulgarten herum. Solange sich das Federvieh in einem eingezäunten Auslauf befand, fand ich das auch alles O.K. Aber dann durften die vier Hühner frei in meinem Schulgarten umher spazieren.
„Lieber Chaplin“, sagten die Kinder zu mir, „obwohl du ein Jagdhund bist, darfst du keine Hühner jagen!“ Also musste ich an die Leine. Dabei roch dieses Federvieh soooo gut und mir lief schon der Sabber im Mund zusammen, als ich an so leckeres gegrilltes Hühnchen dachte.
Aber weil ich die Kinder nicht enttäuschen wollte, riss ich mich gewaltig zusammen und näherte mich ganz vorsichtig und neugierig den Hühnerdamen. Ich machte meinen Hals länger und länger und streckte meine Nase weiter und weiter nach vorne bis ich mit der Nasenspitze direkt an den Po einer Hühnerdamen stupsen konnte. Leider hatte ich das schwarze „Kampfhuhn“ Luzia erwischt. Die drehte sich blitzschnell um und pickte mit ihrem Schnabel in Richtung meiner Nase. Zum Glück erwischte sie mich nicht, aber ich erschrak furchtbar. Da ich keine weitere Attacke riskieren wollte, flüchtete ich schnell hinter das Hühnerhaus. Von diesem Moment an, versuchte ich stets gebührenden Abstand zu den Hühnerdamen zu halten. Etwas unheimlich und mulmig wurde es mir dann aber schon zu Mute, als sie nach ein paar Tagen anfingen, im Hühnermarsch hinter mir herzulaufen und mein Futter aufzupicken. Das konnte ich mir nicht gefallen lassen! Also begann ich ihr Körnerfutter aus dem Napf zu schlecken und aus ihrem Wasserbehälter zu trinken. Ein bisschen seltsam haben die Hennen da schon geschaut!
Aber ich sag euch was Jungs: „Man darf sich nicht alles von Frauen gefallen lassen! Dasselbe gilt natürlich auch umgekehrt für die Mädels!“

In diesem Sinne, lasst euch in den Ferien nicht unterkriegen.

Euer Charlie Chaplin

chaplin

 

Seit 07.04.2010 in Chaplins Kolumne, Kinderseite, Tiere