Bergheim/Hausen (tom). Das internationale Musik-, Kultur- und Bildungsprogramm „Up with People” war in diesem Jahr erstmals in Stuttgart zu Gast. Im Rahmen ihres Besuches waren einige der insgesamt 80 Teilnehmer auch an zwei Weilimdorfer Schulen. Das Projekt feiert in diesem Jahr übrigens 50-jähriges Jubiläum.
An der Maria Montessori Grundschule in Hausen und an der Gemeinschaftsschule Weilimdorf in Bergheim waren kürzlich Jugendliche aus aller Welt zu Gast. Die jungen Menschen aus insgesamt 20 verschiedenen Nationen waren im Rahmen des internationalen Musik-, Kultur- und Bildungsprogramms „Up with People” nach Stuttgart gekommen. Die rund 80 Teilnehmer der Reise waren von Mexiko nach Deutschland gereist. Ihre erste Station hier war Stuttgart. Weitere Stationen sind Wartenberg und Donaueschingen. Anschließend geht es weiter in die Niederlande, nach Italien und in die USA.

Private Unterbringung
„Die Teilnehmer des Programms sind immer privat untergebracht”, erklärt Jasmin Grenzbach von der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft, einem der Partner des Projekts in Stuttgart. Teil der Besuche seien immer auch soziale Projekte und Begegnungen mit Kindern und Jugendlichen vor Ort. Ziel von „Up with People” sei es zu zeigen, dass unterschiedliche Kulturen friedlich und besonders kreativ zusammenarbeiten können.

Tänze einstudiert
Eine dieser Begegnungen mit Kindern und Jugendlichen vor Ort war in der Gemeinschaftsschule (GMS) Weilimdorf. Schülerinnen und Schüler der Klassen sieben, neun und zehn hatten dort die Möglichkeit, sich mit den Projektteilnehmern ins Gespräch zu kommen. „Der Austausch fand im Rahmen von verschiedenen Gruppenspielen statt”, erklärt Lehrerin Sabine Hammer. Darüber hinaus seien in Gesprächsgruppen auf englisch verschiedene Themen debattiert worden. Erörtert wurde zum Beispiel die Frage, ob die Welt in 25 Jahren besser sein wird als heute oder ob man als einzelner dazu beitragen kann, dass sich die Welt verändert. Auch Tänze seien gemeinsam einstudiert worden, erzählt Hammer. „Dabei konnten kulturelle und sprachliche Grenzen überschritten und Verständnis für Mitmenschen geschaffen werden.”

Kissen hergestellt
Ganz anders verlief der Besuch der Projektteilnehmer in der Maria Montessori Grundschule. „In zwei Projektgruppen wurden Artikel hergestellt, die auf dem Hausener Weihnachtsmarkt am 2. Dezember (11 bis 14 Uhr) verkauft werden”, erklärt Schulleiterin Angelika Müller-Zastrau. Insgesamt neun Teilnehmer waren an der Schule. Ein Teil von ihnen hat Kissen aus Engel- und Drachenstoffen genäht, die von den Schülern der Grundschule selbst entworfen worden sind. Der andere Teil hat Vogelhäuschen aus Ton hergestellt.

Für andere Teilnehmer seien Besuche in Jugendhäusern auf dem Programm gestanden, erklärt Grenzbach. Die Koordination des Besuches in der Landeshauptstadt habe das Pop-Büro übernommen.

Höhepunkt an jeder Station der Reise ist eine Aufführung der von den Jugendlichen gemeinsam erarbeiteten Show „The Journey”. Die Aufführung in Stuttgart fand im Hegelsaal statt. Im Jubiläumsjahr umfasste die Show historische Highlights aus den vergangenen 50 Jahren. Sie umfasste kurze Pop-Musik-Medleys aus verschiedenen Zeitabschnitten und ein Medley aus typischen internationalen Tänzen.

 

Was ist „Up with people”?

Ziel ist der Austausch mit anderen Kulturen

(tom). „Up with People wurde 1965 in Amerika gegründet. Ziel der Arbeit ist die gemeinsame Arbeit und der Austausch mit anderen Kulturen. Mitmachen können bei dem Projekt junge Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren. An den Shows sind in der Regel zwischen 70 und 100 Menschen beteiligt, die für ein oder zwei Semester mindestens drei Kontinente bereisen, um vor Ort am öffentlichen Leben teilzunehmen, soziale Unterstützung zu leisten und ihre Musik-Show aufzuführen.

In den 1970er Jahren war „Up with People” bei den Olympischen Spielen in München und in Montreal. Der völkerverständigende Pop-Chor half bei der Aufhebung der Rassentrennung in den USA mit, war als internationales Austauschprogramm in China zu Gast und trat schon mehrfach im Weißen Haus und im Bundeskanzleramt auf. In diesem Jahr findet der Abschluss der Tour übrigens im Vatikan statt.

Die Organisation ist in Denver (USA) beheimatet. Die europäische Zentrale befindet sich in Brüssel. Als Gründer gilt John Blanton Belk. Nach einer Einstellung des Programms im Jahr 2000 kam es 2004 vorerst unter der neuen Bezeichnung „WorldSmart” zu einem Neustart. Bald wurde aber wieder mit dem bekannten Namen „Up with People” gearbeitet.

Jedes Jahr werden Interessierte gesucht, die bei „Up With People” mit machen möchten. Diese können sich einfach via Internet auf der Webseite upwithpeople.org bewerben. Welche Voraussetzungen für eine Teilnahme nötig sind, wird auf der Webseite ebenfalls umfassend erklärt.

In und um Weilimdorf, November 2017; Text: Tommasi; Fotos:  privat