Künstler Goran Zivadinovic mit Lehrerin Eve-Marie Hörtig, Klasse 3 a
Bei „mail-art“ geht es nicht, wie man irrtümlich glauben könnte, um den Versand von E-Mails, sondern um klassisches Briefe bzw. Postkarten schreiben. Mit dem Workshop verfolgten Goran Zivadinovic und Eve-Marie Hörtig verschiedene Ziele. Bevor die Kinder tatsächlich Briefe an Schülerinnen und Schüler einer anderen Schule sandten, erfuhren Sie, was Mailart überhaupt ist. Sie lernten den Künstler, Ray Johnson, und die Correspondence Art kennen. Da die Briefumschläge von den Kindern selbst als kunstvoll zusammengesetzte Collage erstellt werden sollten, rückte auch die Kunstform der Collage in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Beispiele von Künstlerinnen und Künstlern wie Hanna Hoch oder Raoul Hausmann gewährten entsprechende Einblicke. Der Begriff „Bildausschnitt“ gewann bei der Erstellung der Umschläge besondere Bedeutung. Natürlich gehörten formale Inputs wie Platzierung und Anordnung der Adresse und des Absenders ebenso zur Arbeit, wie das Briefeschreiben oder das Verfassen eines Steckbriefes selbst. Dabei spielte die Typographie und das „Spielen“ mit verschiedenen Schrifttypen eine herausragende Rolle. Grunderfahrungen im Drucken ermöglichte den Kindern das Erstellen eigener Stempel aus Radiergummis. Hier stellte sich besonders die Frage, was ist seitenrichtig, was ist seitenverkehrt? Briefmarken aus aller Welt repräsentierten die Vielfalt möglicher Darstellungsformen. Schließlich fanden die Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Portrait auf „Sonderbriefmarken“ wieder. Aber auch Geschichten hören und Sprach- bzw. Wortspiele erkennen und wiedergeben, regte den Schriftspracherwerb der Kinder in besonderer Weise an. Ein Tee namens .SCHNEESEEKLEEREHFEEDREZEHWEHVERGEHTEE‘, in diesem Wort kommen 16 E vor, spielte dabei eine besondere Rolle. Schließlich wurde auch zu diesem Workshop wieder ein entsprechendes Begleitheft von den Schülerinnen und Schülern gestaltet.
Montag, 10. November 2008
- Einführung: Goran Zivadinovic / die Akademie Schloss Solitude
- Die Projektwoche: „Was machen wir die nächsten fünf Tage“
- „Was ist Mailart?“ Ray Johnson und die Correspondence-Art
- PRAXIS: Umschlag und Postkarte für Austausch gestalten;
- Austausch mit Partnerschule
- Thema: „Tiere und Typographie“ (Klebebuchstaben vorhanden, Tiere zum Ausschneiden vorhanden)
Dienstag, 11. November 2008
- „Was ist eine Collage?“ anhand eigener Beispiele und denen anderer Künstler (Hanna Höch, Raoul Hausmann, etc.)
- PRAXIS: Fertigstellen und Versenden von Postkunst an die Partnerschule
Mittwoch, 12. November 2008
- Thema: „Schrift – Wie Buchstaben aussehen Teil I“
- kleine Geschichte der Schrift, Alphabete anderer Sprachen,
- Buchstaben, Schreib- und Druckschriften, Schreibübungen dazu
- PRAXIS: Stempel aus Radiergummis Schneiden
- „Was ist seitenrichtig, was seitenverkehrt?“
Donnerstag, 13. November 2008
- Thema: „Schrift – Wie Buchstaben aussehen Teil II“
- PRAXIS: Fortsetzung des Themas vom Mittwoch
- PRAXIS: meine eigene Briefmarke (im Maßstab 1:1, 1:20)
- PRAXIS: Umschläge für die eigene Post gestalten / falten
Freitag, 14. November 2008
- Besuch in der Staatsgalerie Stuttgart
- Rücklauf der versendeten Postkarten der Partnerschule
Montag, 17. November 2008
- Aufbau / Vorbereitung der Präsentation
- 15.oo Uhr Präsentation der Projektwoche