In der Maria Montessori Grundschule in Hausen fand vergangenes Wochenende der erste Künstlermarkt statt. Außerdem fiel der Startschuss für ein neues Kunstprojekt an dem alle Tageseinrichtungen, die Schule und das Jugendhaus beteiligt sind.

Die Maria Montessori Grundschule Hausen hat sich vergangenen Samstag in ein großes Künstleratelier verwandelt. Schon im Eingangsbereich stand ein großes Zelt, in dem unter anderem bunte Stofftaschen angeboten wurden. Im Haus gab es Gesticktes, Schürzen, Schals, Mützen und Deckchen, Anhänger und Kunstpostkarten, Kunstdrucke, Aquarelle, Acrylbilder und vieles mehr. Insgesamt acht Künstlerinnen und Künstler nahmen am ersten Künstlermarkt in der Schule teil, der vom Internationalen Förderverein organisiert worden war. Der Erlös aus dem Künstlermarkt werde für Frauensprachkurse verwendet, erklärt die Vorsitzende des Fördervereins Agnieszka Henke. Der Kurs mit Kinderbetreuung wird ab November angeboten und ist für Mütter kostenfrei.

Unter den Ausstellern war auch die Amor Vincit Stiftung, die unter anderem das Kinderhospiz in Stuttgart unterstützt. „Das Hauptziel der Stiftung ist die Förderung von gemeinnütziger Jugendarbeit und von Kinder- und Jugendprojekten“, erklärt die Stiftungsvorsitzende Martina Bäuerle. Die Stiftung war zuletzt beim Künstlermarkt im Bosch Areal mit einem Stand vertreten. Ihre Arbeit finanziert die Stiftung aus dem Stiftungsvermögen, Spenden und aus der Teilnahme an Künstlermärkten wie dem in der Maria Montessori Grundschule.

„Wir überlegen, den Künstlermarkt zukünftig jedes Jahr durchzuführen“, so Schulleiterin Angelika Müller-Zastrau. Unter den acht Ausstellern seien auch zwei aus der Schule dabei. Beim nächsten Mal würden sicher mehr mitmachen.

Der Künstlermarkt war gleichzeitig auch Startschuss für ein neues Kunstprojekt, an dem alle Tageseinrichtungen, die Schule und das Jugendhaus in Hausen beteiligt sind. Unter dem Motto „Überall ist Wunderland“ gestaltet der Stuttgarter Architekt Wolfgang Zaumseil zusammen mit den Einrichtungen ein drei mal zwei Meter großes, ovales Pavillon. „Das Projekt kostet ins gesamt rund 20.000 Euro“, erklärt Müller-Zastrau. Ein Teil der Kosten werde aus Mitteln des Bildungshauses Stuttgart-Hausen finanziert, ergänzt Katharina Mischitz, Leiterin der Tageseinrichtung für Kinder Fasanengarten 2. Der Förderverein der Maria-Montessori Grundschule steuert 4.000 Euro bei.

Schulleiterin Müller-Zastrau sei wegen des Projektes auf ihn zugekommen, erzählt Zaumseil. Der Architekt hat schon mehrere Mosaike im öffentlichen Raum geschaffen – unter anderem auch ein Pavillon an der Uhlandschule. In der Maria Montessori Schule soll ein Pavillon im maurischen Stil mit fünf tragenden Säulen entstehen. Das Dach – eine verzinkte Säule aus Baustahl – wird vom Jugendhaus gestaltet. Die Mosaike für die Säulen und die Sitzflächen gestalten die Tageseinrichtungen und die Schule. Der Kern der Säulen bestehe aus Stahl und Beton, erklärt Zaumseil, der Unterbau der Sitzflächen aus verputztem Baustahl. Insgesamt würden run 140 runde Säulenteile hergestellt, 120 gebogene Teile für den Abschluss der Rückenlehne und sechs Quadratmeter flache Fliesen.

Erste Elemente wurden im Rahmen des Künstlermarktes von Eltern, Lehrern, Erziehern und den Kindern bereits hergestellt. Lehrer und Erzieher hätten vorab eine Fortbildung bekommen, erzählt Schulleiterin Müller-Zastrau. Geleitet hat diese Fortbildung Helga Unger, Mitarbeiterin im Schulsekretariat, die schon seit Jahren Töpferkurse in der Schule sowie in der Kinder- und Jugendakademie Stuttgart anbietet. Bei der Fortbildung habe eine sehr entspannte und lockere Atmosphäre geherrscht, erzählt Unger. Während der Fortbildung, die im April und Mai stattfand, seien Fliesen, aber auch einfache Figuren gemacht worden. „Die Ergebnisse waren sehr vielfältig“, freut sich Unger. Diese hat auch zusammen mit einer Klasse ein Wandmosaik mit Meerestieren gestaltet, das im ersten Stock der Maria Montessori Grundschule in Hausen bewundert werden kann. Die Schüler hätten zunächst ihre Ideen gezeichnet und dann in Ton umgesetzt, erläutert Unger. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und vermittelt eine Vorstellung davon, wie der Pavillon einmal aussehen könnte.

Das Pavillonprojekt findet zukünftig im Schulunterricht und in Arbeitsgruppen mit Schülern beziehungsweise Kindern aus den Tageseinrichtungen seine Fortsetzung. Nachdem die Tonteile geformt sind, würden sie in einem ersten Schritt bei rund 900 Grad gebrannt. Danach werde die farbige Glasur aufgetragen und anschließend bei 1.250 Grad ein zweites Mal gebrannt. Diese Arbeiten sollen bis März 2014 fertiggestellt sein. Anschließend werden die Platten aufgeklebt und montiert. Im Juni 2014 ist dann die Einweihung des Pavillons geplant.

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Zeitung: In und um Weilimdorf / Text+Fotos: Tommasi

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Seit 04.10.2013 in Aktuell, Presse