Bildungshausfest in Hausen

Pavillon steht kurz vor der Fertigstellung

Das Projekt Bildungshaus hatte zum Sommerfest rund um die Maria Montessori Grundschule eingeladen. Die zahlreichen Besucher erwartete ein buntes Fest mit zahlreichen Spielangeboten und vielen interessanten Informations- und Verkaufsständen.

Das Projekt Bildungshaus in Hausen hatte kürzlich zu einem großen gemeinsamen Sommerfest eingeladen. Mit von der Partie waren die Maria Montessori Grundschule, die Tageseinrichtungen in der Straße Beim Fasanengarten und im Hausenring sowie das Kinder- und Jugendhaus Hausen. Im Schulhof war vor allem für die kleinen Besucher einiges geboten. Eine Dreiradrennstrecke und die Möglichkeit, sein Können beim Pedalo-Fahren zu testen, gehörten genauso dazu wie ein Angelspiel, verschiedene Brettspiele oder Kinderschminken. Auch die Royal Rangers aus Hausen waren mit einem Bastelangebot vor Ort. Natürlich war auch für das leibliche Wohl der Besucher bestens gesorgt. Es gab verschiedene Leckereien vom Grill und diverse Spezialitäten aus verschiedenen Ländern.

Sehr viel Anklang fanden auch die verschiedenen Verkaufsstände. An einem dieser Stände wurde das Kinderbuch „Wenn ich nachts nicht einschlafen kann“ angeboten. Es ist im Rahmen eines Kunstprojektes des Bildungshauses in Zusammenarbeit mit der Akademie Schloss Solitude entstanden. Im Rahmen dieses Projektes haben Schüler der Maria Montessori Grundschule und Kinder aus der Tageseinrichtung Beim Fasanengarten 11 zusammen an einem Druck- und Illustra­tionsworkshop mit der Künstlerin Jenny Brosinski teilgenommen. Im Rahmen des Workshops durften die Kinder darüber fabulieren, was denn alles so passieren könnte, wenn sie nachts nicht einschlafen können. Herausgekommen sind Ideen wie ein Flug ins All, die Fahrt als Kapitän auf einem Schiff oder mit dem Feuerwehrauto oder der Wunsch nach einem eigenen echten Hund. Zum Thema hat dann auch noch der Liedermacher Uli Führe ein Lied komponiert und mit den Texten der Kindern für eine CD eingesungen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf werden neue Projekte unterstützt.

Das Buch von Schulhund Ben wurde ebenfalls angeboten – genauer eine von Margarete Eckner gebastelte Miniatur des Buches in Form einer Streichholzschachtel vollgepackt mit Auszügen aus dem Buch, einem Rezept, einer kleinen Hundedecke und Ben aus Ton. „Das Buch ist leider nicht ganz fertig geworden“, erzählt die Schulleiterin der Maria Montessori Grunschule und Buchautorin Angelika Müller-Zastrau. Es kann aber ab demnächst im Schulladen erworben werden – dort gibt es übrigens auch das „Einschlafbuch“ oder auf der Internetseite www.schulhund-ben.de bestellt werden. „Es hat sich gezeigt, dass durch das Buch viele Kinder zum Lesen animiert werden“, freut sich Müller-Zastrau. Daraus sei der Gedanke entstanden die Kinder selbst schreiben zu lassen. Das könne beispielsweise ein Schulkrimi werden.

An einem weiteren Stand präsentierte sich der Verein Chance e.V., der Projekte in Peru und Kenia unterstützt. Unter anderem gibt es Projekte zur Aufforstung in Sachen Bildung oder Gesundheit, zum Erosionsschutz und vielem mehr. Außerdem vermittelt der Verein auch Patenschaften mit Kindern in den beiden Ländern. Die Schule habe eine Patenschaft übernommen und auch sie selbst habe ein Patenkind namens Leedama, erklärt Müller Zastrau. Der Maasai Häuptling Michael ole Maito komme immer wieder in die Schule und berichte über Kenia, so die Schulleiterin.

Einen eigenen Stand hatte auch die Bienen AG eingerichtet. Dort konnte man zum einen einiges über die Bienenhaltung erfahren, aber auch ein Glas Schulhonig oder einen Lippenbalsam mit Honig kaufen.

Ein Thema beim Schulfest war auch der Pavillon im maurischen Stil, der im Hof zwischen Schule und Kindertagesstätte aufgebaut wird. Der Startschuss für dieses neue Kunstprojekt in Zusammenarbeit mit dem Architekten Wolfgang Zaumseil fiel im September vergangenen Jahres. Damals wurden aus Ton die ers­ten Mosaikplatten für den Pavillon hergestellt. In der Zwischenzeit haben die Kinder aus der Schule und dem Kindergarten die Platten in verschiedenen Techniken gestaltet und der Unterbau des Pavillons wurde auch weitestgehend fertiggestellt. Die von den Kindern gestalteten Platten seien ein erstes Mal gebrannt, erklärt Zaumseil. EIn Teil der Platten müsse noch mit einer Lasur versehen und ein weiteres Mal gebrannt werden. Bisher hätten sich insgesamt 60 Eltern mit rund 300 Helferstunden in das Projekt eingebracht. Um das Projekt ganz abschließen zu können, seien noch einmal rund 150 Helferstunden nötig, so Zaumseil. Mit sieben bis zehn Eltern sei das innerhalb einer Woche gut zu schaffen, zeigt sich Zaumseil optimistisch.

Ein weiteres Mosaikprojekt kann im Schulhaus bewundert werden. Schüler haben im Rahmen dieses Projektes verschiedene Meerestiere gestaltet, die jetzt die Wand rund um den Trinkbrunnen in der Schule zieren.

Im Rahmen des Bildungshauses werde es noch weitere Projekte geben, erzählen Müller-Zastrau und die Leiterin der Tageseinrichtung Beim Fasanengarten 11, Katharina Mischitz. Das Bildungshaus erhalte auch nächstes Jahr finanzielle Unterstützung. Eine weitere Unterstützung wäre auf jeden Fall wünschenswert, wie die bisherigen Erfolge zeigen. Ein Beleg dafür, das das Bildungshaus sehr gut funktioniert war das Sommerfest. „Alles hat wunderbar geklappt und alle Beteiligten haben Hand in Hand gearbeitet“, sind sich Mischitz und Müller-Zastrau einig.
In und um Weilimdorf; Text/Fotos: Tommasi

Zaumseil  Bienenstand

Seit 21.07.2014 in Kunst, Presse